Johanniterheilstätte Sorge (2008)
Während meines Familienurlaubs im Harz hatte ich die Gelegenheit, zwei Sanatorien aufzusuchen, die in unmittelbarer Nähe standen. Sehr nah an der Deutsch-Deutschen Grenze gelegen, kilometertief in einem Wald gelegen, finde ich die Johanniterheilstätte Sorge. Als Lungenheilklinik im Jahre 1898 erbaut, wurde das Objekt bis in die 1950er Jahre als TBC-Klinik genutzt. Ab 1968 wurde die Heilstätte als Kurheim für die NVA-Grenztruppen genutzt. Kurz nach der Wende nutzte auch die Bundeswehr das Gebäude für Erholungszwecke. Dem Johanniterorden wurde die Heilstätte 1992 wieder übergeben. Seit 2000 weht hier nur noch der Wind durch die langen Flure.
Bei meinem Besuch braute sich ein schweres Gewitter zusammen. Starkregen und Windböen verwandelten die Johanniterheilstätte in das Bates Motel. Es wurde dunkel, durch die vielen Geräusche wie prasselnder Regen und scheppernde Jalousien verlor ich jegliche akustische Kontrolle. Hinter jeder Tür, um jede Ecke verspürte ich Gefahr. Ich fühlte mich äußert unwohl. Die Heilstätte ist recht verwinkelt und unübersichtlich gebaut. Ob ich dort wirklich alleine gewesen bin?
Unüblicherweise finde ich einen OP-Raum im ersten Obergeschoss. Ein Kinosaal im 2. OG ist ausgebrannt, ein Baugerüst hält diesen Bereich des Hauses von außen her zusammen. Mehrere Nebengebäude waren verschlossen, in einigen brannte sogar etwas Licht.