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Ringlokschuppen Krefeld (2001)


Der
Ringlokschuppen liegt ziemlich versteckt mitten in Krefeld. Und das ist auch gut so: Leider wurde dort erst vor kurzem eingebrochen und die musealen Lokomotiven von gehirnamputierten Sprayern fürchterlich verunstaltet. Ein sehr grober Unfug, zumal es hier nicht nur um ideelle Werte geht. Da ich bisher nur sehr wenig mit Eisenbahnen und Eisenbahnern in Kontakt gekommen bin, ist der nachfolgende Text, der die einzelnen Lokomotiven beschreibt, mit der Hilfe von Christian Eritt entstanden. Vielen Dank dafür.

221 135-7 Die Baureihe V 200 war eines der Paradepferde der Deutschen Bundesbahn (DB) in den 50er- und 60er-Jahren. Sie war gleichzeitig ein Symbol dafür, dass die Dampftechnik mittelfristig abgelöst werden sollte. Die gewählte Ursprungsfarbgebung dieser Baureihe mit der prägnanten Großbeschriftung "DEUTSCHE BUNDESBAHN" ist wohl die populärste Ausführung der V 200.

Die Köf II Kleinlokomotiven leisten in zahlreichen Industriebetrieben und auf vielen Werkseisenbahnen seit Jahrzehnten treue Dienste. Die ersten dieser überaus zuverlässigen und robusten Maschinen wurden bereits im Jahr 1934 in Dienst gestellt. Insgesamt wurden bis 1965 über 1600 Lokomotiven produziert. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Bauserie 30-45 km/h.

Rottenkraftwagen KLV 53 Im alltäglichen Unterhaltungsdienst der Bahn müssen oft kleinere Mengen an Material oder Werkzeug schnell und unbürokratisch transportiert werden. Der Einsatz einer Lokomotive mit Güterwagen wäre zu aufwendig. Schon früh behalf man sich mit Draisinen, später mit LKWs auf Schienen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann ein spezielles Fahrzeug für solche Zwecke entwickelt. Ergebnis von Konstruktionsverbesserungen und Leistungssteigerung war schließlich der KLV 53. Zwischen 1967 und 1983 gebaut, versieht er noch heute seinen Dienst in allen Regionen der Deutschen Bahn AG. Der Rottenkraftwagen arbeitet beim Ausheben von Gräben neben der Strecke, bei Gleisbau- und Wartungsarbeiten und beim Auftauen von vereisten Weichen. Seine Motorleistung von 118 kW (160 PS) ermöglicht sogar die Mitnahme eines Güterwagens.

V36 501 Im Jahre 1938 wurde die erste von der Deutschen Werke Kiel AG entwickelte Streckendiesellok der Baureihe 236 vorgestellt. Diese Entwicklung ging auf Bestreben der Deutschen Wehrmacht zurück und hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Nach dem Krieg gingen viele Maschinen an Privatbahnen. Bei der DB dienten sie zum Teil als S-Bahn-Vorläufer in den Räumen Köln, Wuppertal, Frankfurt/Main, Bremen und Bremerhaven. Die V36 501 wurde im Jahre 1952 als explosionsgeschützte Maschine von Henschel in Kassel nachgebaut und diente mit ihrer einzigen Schwester V36 502 in Hamburg der ESSO AG. Mit ihren 360 PS aus 6 Zylindern mit zusammen 103 Litern Hubraum, bei einer Drehzahl von nur 250 bis 600 Umdrehungen pro Minute leistet sie 60 km/h Geschwindigkeit.

Düwag Der einmotorige Dieseltriebwagen VT 95 wurde 1949 als Ersatz für die dampflokbespannten Personenzüge in Auftrag gegeben. Nachdem sich das Sitzplatzangebot als nicht ausreichend erwiesen hatte, wurde der Achsstand bei der Serienfertigung von 4,5 auf 6 m erweitert, so dass zusätzliche Sitzfläche entstand. Außerdem wurde die Motorleistung von 95 PS auf 150 PS gesteigert. 1983 wurde das letzte Fahrzeug ausgemustert. ---

VT 98 Die Baureihe 98.95 stellt eine leistungsfähigere Variante der Reihe VT 95.9 dar. Um den Aufgaben der Nebenbahnen gerecht zu werden, wurde sie mit Regel-Zug- und Stoßeinrichtungen sowie Regelbremsart ausgerüstet, was z.B. das Mitführen von Güterwagen ermöglichte. Nach jahrzehntelangem, erfolgreichem Einsatz weit über ihre geplante Nutzungsdauer hinaus wurde diese Baureihe erst vor kurzem ausgemustert.

Nachtrag 09/2001: Der unten stehende Zeitungsbericht hat mich geschockt. Genannte Vorgehensweise der DB kann ich nicht nachvollziehen. Gerne würde ich das Betriebswerk erneut besuchen, um mehr Fotos zu machen und mich nicht zuletzt intensiver mit der Thematik auseinander zu setzen.

Nachtrag 03/2004: Das Bahnbetriebswerk ist inzwischen Denkmalgeschützt, man hat eine Gesellschaft gegründet. Auf dem Areal sollen sich Firmen ansiedeln usw.


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