Zeche Fürst Leopold (2007)
Das Bergwerk Fürst Leopold existiert seit 1913. Einige Gebäude, die heute noch stehen, bezeugen dieses. Ein Gemisch aus Bauten der Gründerzeit, teilweise verlassen, stehen direkt neben recht moderner Architektur. Ein neues Fördergerüst - es entstand als Stahlkastenstrebengerüst - wurde 1976 notwendig, um von den vorhandenen zwei Gestellförderungen auf eine Skipförderung von 30 Tonnen Nutzlast umzustellen. Dabei wurden die Gefäße mit einer Seilführung anstelle von stählernen Einstrichen und Spurlatten ausgestattet - einmalig in dieser Größenordnung im Ruhrgebiet!
Immer noch steht eine Zwillingstandem-Dampfmaschine aus dem Jahre 1912 am Schacht 2 - und fördert. Bei meinem Besuch der Schachtanlage konnte jedoch kein Eintritt zu den Dampfmaschinen gewährt werden. Vielleicht beim nächsten Mal.
Anfang der 1960er Jahre erhielt das Bergwerk eine neue Außenschachtanlage mit zwei Schächten im Ortsteil Wulfen, deren Felder früher zu dem Mülheimer Bergwerks-Verein gehörten. 1963 waren die Schächte für Seilfahrt, Material- und Kohleförderung fertig gestellt. Seit 1981 wird die Kohle in einem untertägigen Pendelzug nach Hervest transportiert und über Schacht 1 gehoben. Danach bestand ein Verbund mit dem Bergwerk Westerholt in Gelsenkirchen unter dem Namen Bergwerk Lippe. Heute wird hier keine Kohle mehr gefördert. Der Schacht ist jedoch immer noch offen und wird für Wartungsarbeiten benutzt.
Bei meinem Besuch der Zeche hatte ich auch die Videokamera dabei, um einige Szenen festzuhalten.
Update 2008: Mit der Stilllegung der Schachtanlage Fürst Leopold in Dorsten werden die beiden letzten Dampffördermaschinen, Baujahr 1912 und 1915, stillgesetzt. Am 14. und 15.6. werden diese Maschinen zum letzten Mal der Öffentlichkeit vorgeführt. Weiterhin wurde auch Schacht 1 gesprengt.