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Borgo di Toiano (2008)


Mitten in der Toskana, weitab jeder touristischer Lebensform, finde ich Toiano. Ein verlassenes
Bergdorf, wie es viele in dieser Gegend gibt. Der demographische Wandel, der stadtgeprägte Lebenswandel junger Generationen wie auch die Notwendigkeit eines Arbeitsplatzes lassen viele Dörfer regelrecht ausbluten.

Der Weg auf den Hügel ist beschwerlich. Der Leihwagen kämpft sich den serpentinenähnlichen, unbefestigten Weg nach oben. Toiano ist sehr klein, vielleicht ein Dutzend Häuser. Der hintere Bereich der Kirche ist bereits eingestürzt, viele andere Wohnhäuser stehen kurz davor. Es gibt es nur eine Straße: Schmal und voller Schlaglöcher schlängelt sie sich durch die Ruinen des Dorfes. Hier wohnt keiner mehr, nicht einmal eine Katze läuft mir über den Weg. Einzig der Wind weht durch die zerbrochenen Fensterscheiben, bewegt Fensterläden und schlägt eine Tür hinter mir zu...

Toiano kann eine rund 1300-jährige Siedlungsgeschichte aufweisen. Zur Blütezeit lebten hier fast 500 Einwohner. Aufgrund fehlender Infrastruktur, wie beispielsweise Frischwasser, wanderten die Bevölkerung immer mehr ab. Die allgemeine Landflucht tat ihresgleichen hinzu.

Auf dem örtlichen Friedhof sind nur einzelne Gräber gepflegt. Auch hier finde ich Verfall. Eine Gruft ist vandalisiert, Grabsteine zerbrochen.

Toiano ist nicht alleine. In Italien gibt es zahlreiche verlassene Dörfer, wie man in einem
Bericht von Spiegel-Online (2016) lesen kann.

Weiterführende Links:
Toiano "Il Borgo della Bella Elvira"
Drohnenvideo auf
YouTube
Zur Gleichen Zeit ab selben Ort: Der Spurensammler

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