Stacks Image 24

Ausweichsitz NRW (2012)


In der Eifel ist ein beängstigendes Stück Zeitgeschichte zu finden: Ein Atombunker im Originalzustand. Der "Ausweichsitz der Landesregierung Nordrhein-Westfalen" ist ein Bunker, der während des Kalten Krieges als Ausweichmöglichkeit für die hiesige Landesregierung gedient hätte. Das Bauwerk wurde 1965 fertiggestellt und 1993, wenige Jahre nach der Wende, aufgegeben. Fast 50 Jahre wurde er streng geheim gehalten.

Das Ende des zweiten Weltkriegs hat zwar Frieden gebracht, jedoch verhärteten sie die Fronten der Großmächte USA und Sowjetunion zunehmend. Es war die Zeit des
Kalten Krieges: Kubakrise (1962), Mauerbau (1961) und atomare Aufrüstung waren Kernthemen in dieser Zeit. Aufgrund der Tatsache, dass jederzeit ein Atomschlag ausgeführt werden konnte, machte man sich um Sicherheitsmaßnahmen Gedanken.

Unter hohe Geheimhaltung wurden in der ganzen Bundesrepublik für die jeweiligen Landesregierungen sogenannte Ausweichsitze errichtet: Atombombensichere Bunker. Im Falle einer atomaren Auseinandersetzung konnte hier die gesamte Landesregierung untergebracht werden. Krisenstäbe würden von hier aus Maßnahmen zum Schutz des Bevölkerung steuern. In der Eifel steht der Ausweichsitz der Landesregierung NRW. Fast 30 Jahre lang musste er ständig betriebsbereit gehalten werden. Seit 1997 ist der Atombunker im Privatbesitz der Familie Röhling. Seit 2009 kann man den Bunker
besichtigen.

Das Bauwerk ist etwa 1000 m² groß und geht 16 Meter in die Tiefe. Hinter den fünf Meter dicken Betonwänden, von der Außenwelt hermetisch abgeschnitten, konnte man 30 Tage lang überleben. Der Eingang ist als Doppelgarage getarnt und steht neben einem unauffälligen Wohnhaus am Ortsrand von Urft. Der Bunker wurde so konzipiert, dass er einen Volltreffer durch eine Bombe mit einer Tonne Explosionskraft ausgehalten hätte. Ein indirekter Treffer einer etwa 15 Kilotonnen starken Atombombe (Hiroshima) hätte der Bunker ebenfalls überstanden. Jedoch waren schon bei Baubeginn des Bunkers Nuklearwaffen in den Arsenalen der beiden Supermächten, deren Zerstörungskraft jede Vorstellung überstieg. Bereits 1961 testeten die Sowjets eine der gewaltigsten Atombomben der Menschheitsgeschichte: Die
Superbombe "Zar" war mit 60.000 Kilotonnen etwa 4000 Mal stärker als die Atombombe von Hiroshima. Ein trauriger Rekord.

Seien wir froh, dass dieser Bunker niemals ernsthaft zum Einsatz kam.

Links zum Thema:
Bericht auf "einestages":
Logenplätze für den Weltuntergang
"Warn-Amt Eifel": Fotodokumentation des WDR
Radiobeitrag des WDR zum Thema
Wiki zum Thema "
Kubakrise"
Geschichtsunterricht zum Anfassen - Spiegel Online

Stacks Image 16304
Stacks Image 16306
Stacks Image 16308
Stacks Image 16310
Stacks Image 16312
Stacks Image 16314
Stacks Image 16316
Stacks Image 16318
Stacks Image 16320
Stacks Image 16322
Stacks Image 16324
Stacks Image 16326
Stacks Image 16328
Stacks Image 16330
Stacks Image 16332
Stacks Image 16334
Stacks Image 16336
Stacks Image 16338
Stacks Image 16340
Stacks Image 16342
Stacks Image 16344
Stacks Image 16346
Stacks Image 16348
Stacks Image 16350
Stacks Image 16352
Stacks Image 16354
Stacks Image 16356
Stacks Image 16362
Stacks Image 16364
Stacks Image 16366
Stacks Image 16368
Stacks Image 16370
Stacks Image 16372
Stacks Image 16374
Stacks Image 16376
Stacks Image 16378
Stacks Image 16380
Stacks Image 16382
Stacks Image 16384
Stacks Image 16386
Stacks Image 16388
Stacks Image 16390
Stacks Image 16392
Stacks Image 16394
Stacks Image 16396
Stacks Image 16398
Stacks Image 16400
Stacks Image 16402
Stacks Image 16404
Stacks Image 16406
Stacks Image 16408
Stacks Image 16410
Stacks Image 16412
Stacks Image 16414
Stacks Image 16416
Stacks Image 16418
Stacks Image 16420
Stacks Image 16422
Stacks Image 16424
Stacks Image 16426
Stacks Image 16428
Stacks Image 16430